El Caminito del Rey
Er war einmal der gefährlichste Wanderweg der Welt, El Caminito del Rey (auf Schwäbisch: „s Königswegle“). Seit seiner Renovierung vor einigen Jahren ist er absolut ungefährlich. So ungefährlich, dass man ihn ohne Schutzhelm nicht betreten darf. Trotzdem ist er so beliebt, dass man Wochen im Voraus Tickets reservieren muss. Wir hatten enormes Glück und bekamen kurzfristig keine Eintrittskarten mehr. Denn genau an dem Tag, an dem wir den Weg bezwingen wollten, wurde er wegen starkem Wind geschlossen. Zu gefährlich.
Als Ersatzprogramm wanderten wir in der Sierra Cazorla am Rio Borosa. Der ist wirklich ungefährlich, aber ebenfalls schön. Nur die Schilder können den unerfahrenen Wanderer verwirren. Profis wissen, dass man in Spanien nicht auf Schilder achtet, daher ist es eigentlich egal, was drauf steht.




Es gibt in Spanien eigenartige Gesetze. Es ist der Bevölkerung beispielsweise strengstens verboten, sich zwischen 14:30 und 17:00 Uhr im Freien aufzuhalten. Alle Geschäfte, Behörden und Bars verrammeln Fenster und Türen, als ob sie den Einmarsch der Armee der Untoten befürchten würden. Die einzigen Ausnahmen sind ein paar angetrunkene Gestalten, die nach zwei Flaschen Wein zum Mittagessen ihren Heimweg nicht rechtzeitig finden. Und Touristen wie wir, die ratlos in den ausgestorbenen Städten herumirren.


Nachtrag: Ich habe herausgefunden, wie das Gesetz heißt. Man nennt es Siesta.
Spiel mir das Lied vom Tod in Tabernas
Neben der Sierra Nevada liegt die Desierto de Taberna, eine Wüste in bester Wild-West-Manier. Hier wurden zahlreiche Filme gedreht, unter anderem Lawrence von Arabien und die Klassiker von Altmeister Sergio Leone, Spiel mir das Lied vom Tod und Für eine Handvoll Dollar. Die Kulissen bleiben nach dem Dreh stehen und werden bei den nächsten Aufnahmen wieder renoviert und umgebaut.





Nationalpark Ebro-Delta
Einer der wenigen spanischen Flüsse, die das ganze Jahr über Wasser führen, ist der Ebro. Sein Mündungsdelta wurde zu einem Naturschutzgebiet deklariert. In den feuchten Wiesen im Umland wird Reis angebaut, den man hier überall in den Restaurants als Arroz Negro aufgedrängt bekommt. Das hat nichts mit dem N-Wort zu tun; es handelt sich um ein Risotto, das mit der Tinte von Calamares schwarz gefärbt wird.







Sinnlose Skulpturen
Spanier lieben Skulpturen. In jeder noch so winzigen Ortschaft stehen mehr oder weniger kunstvolle Gestalten herum. Über den Sinn kann ich wie immer nur spekulieren.













¡Hasta luego!
Made my evening😀
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meinen Abend auch!
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Da werd ich ja noch zum Abendmacher 😃
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Danke, dass ihr euch angeschaut habt, was ich beim letzten Mal nicht geschafft habe. So konnte ich wenigstens virtuell teilhaben, vor allem an den diversen Kuriositäten 😁.
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Ja, aber auf deine Berichte bin ich auch noch gespannt…
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Da musste dich allerdings noch ein ganzes Weilchen gedulden 😁
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Weiß schon, erst der Ruhrpott 😀
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Und dann noch Südfrankreich. Dann aber!
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Da bin ich auch ganz gespannt drauf. In meiner Jugend war ich öfters in Südfrankreich, aber das ist ja schon so lange her. Seufz.
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Schön, danke!
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sehr gerne. Freut mich, wenn es dir gefällt.
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Oh ja, ich erkenne da einiges wieder. Wir sind mal mit dem Auto die ganze Ostküste runtergefahren. Ach ja …
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Ja, das ist viel schöner als man das von den Pauschal Touristen her kennt
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In dem Video ist der Caminito del Rey im ehemaligen Zustand zu sehen: wahrhaft beängstigend.
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Ja, da wird mir vom zuschauen schlecht. Das nennt man dann wohl Renovierungsstau. Danke für den Link
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Mal wieder ein toller Beitrag zum Tränen lachen. Besonders die Bildunterschriften! Deine Blog retten so manchen Tag im Strudel der Firma mit den zwei Buchstaben! Liebe Grüße,
Wolfgang
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Danke, freut mich, wenn ich ein bisschen zur Motivation beitragen kann.
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Danke, toller ausführlicher Reisebericht aus Spanien.
Viele Grüße,
Simon
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Sehr gerne. Werde auch mal demnächst deine Meilensammelseite studieren. Scheint mir ein guter Überblick zu sein. 👍
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Ein paar von den Figuren kenn ich und kann bei der Interpretation helfen: der junge Herakles und der berühmte Kampf mit der nemäischen Gans. Leda und das Krokodil.
Das mit der Angst südlicher Völker, in der Mittagshitze untoten Zehrern zu begegnen, ist berechtigt. Man sehe sich die entsprechenden Exemplare mal an, häufig eßfertig, was sollte man sonst mit totem Fleisch anfangen, angerichtet am Strand, rot wie der Krebs im Kochtopf… Wehe, wenn sie auferstehen! Sie dürsten und können nur Alkoholika vertragen, was ihre Laune aber nicht unbedingt verbessert.
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😂😂😂
Aha, Bildung ist doch nützlich. Ich hatte da wohl eine Bildungspause.
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Ich helfe gerne aus, wo immer ich kann! Auch ich entdecke auf Reisen gern ungewöhnliche Artefakte: in einer südfranzösischen Burg, unsere Kinder waren noch klein, erläuterte ich (entgegen den belanglosen Aussagen einer offiziellen Erklärfrau), dass das das bekannte Schloß sei, in dem die Märchen spielten, hier der Brunnen, in dem der Froschkönig hauste, hier der Überrest der Rosenhecke… Auf Kreta im Museum stehen die Überreste der wohl ältesten Hochkultur auf europäischem Boden herum. Eine metallische Miniatur eines Männchens war schnell interpretiert: es ist der Kacker! Denn es sah eindeutig so aus, als würde sich der kleine Mann eben erleichtern. Und wo alles nichts mehr hilft, da, siehe oben, helfen die guten, alten Sagen weiter.
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Außerdem ist nicht immer sicher richtig, was die Historiker so alles behaupten.
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